Concertino
für Posaune und Orchester
Partitur
Neithardt, August
Handrow, Rolf, ed
August Neithardt (1793-1861) erhielt in seinem Heimatort Schleiz (Sachsen) den
ersten musikalischen Unterricht. Er nahm an den Befreiungskriegen teil und
wurde danach im preussischen Militär zum Stabsoboisten ernannt. Neithardt
diente zunächst im Gardeschützen-Bataillon sowie ab 1822 im
Kaiser-Franz-Garde-Regiment Nr. 2 in Berlin. 1839 ernannte ihn Wilhelm der
III. zum Musikdirektor.
Neithardts kompositorisches Schaffen ist breit gefächert. Umfangreiche
Kompositionen für Chormusik und verschiedene Werke für Blasorchester
bestimmen sein Repertoire. Man nimmt an, dass das 'Conzertino für Bassposaune
und Orchesterbegleitung' für den zu dieser Zeit wohl populärste
Posaunenvirtuose Deutschlands, Friedrich August Belcke, geschrieben wurd. Er
war, wie auch Neithardt, am Königlichen Hofe engagiert und als Solist für
Posaune weit über die Grenzen des Landes bekannt. Da beide Künstler an einem
Ort tätig waren, ist anzunehmen, dass zwischen beiden eine Bekanntschaft und
gegenseitige Wertschätzung bestand. Eine Komposition von Belcke, sein 5.
Militär-Konzert für Posaune und Orchester, wurde 1829 gedruckt und könnte
Neithardt animiert haben, sein Concertino für Bassposaune, welches in der
Zeit um 1830 geschrieben wurde, seinem Freund Belcke zu widmen. 1840 trat
Neithardt aus dem Militärdienst aus und gründete den Berliner Domchor,
welcher unter seiner Leitung zu einem berühmten Ensemble wurde, das später
auch von Mendelssohn geleitet wurde.
Die handschriftliche Partitur befand sich im musikalischen Nachlass des
ebenfalls sehr bekannten Berliner Posaunenvirtuosen Paul Weschke (1867-1940).
Die Bezeichnung Bassposaune ist der Entstehungszeit geschuldet, da sie damals
als die Solo-Posaune im Orchester bezeichnet wurde.
Friedrich Hofmeister Musikverlag GmbH
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GN番号:GN108598
出版番号:FH8041