Georg Philipp Telemanns 'Sicilianischer Jahrgang'
Genese - Spezifik - Rezeption
Reipsch, Brit
Forum Mitteldeutsche Barockmusik Band 13
Philipp Telemanns Kompositionen für die Gottesdienste an den Sonn- und Festtagen des Kirchenjahres bildeten im 18. Jahrhundert ein weitverbreitetes Repertoire protestantischer Kirchenmusik. Vorzugsweise konzipierte Telemann sie in Jahrgängen, deren einzelne Kirchenmusiken durch formale und stilistische Gemeinsamkeiten geprägt sind. Auf diese Physiognomien, die auf vielfältigen Korrelationen von Text und Musik basieren, nehmen zeitgenössische Jahrgangsbezeichnungen mitunter Bezug.
Der sogenannte Sicilianische Jahrgang auf Texte des Eisenacher Regierungssekretärs Johann Friedrich Helbig (16801722) entstand im Auftrag des Herzogs Johann Wilhelm von Sachsen-Eisenach, dessen Kapellmeister von Haus aus Telemann seit 1717 war. Die Musik erfreute sich über Eisenach hinaus grosser Beliebtheit. Aufführungen lassen sich in Bayreuth, Frankfurt am Main, Hamburg, Rossla und Zerbst nachweisen sowie für weitere Orte annehmen. Die vorliegende
Arbeit untersucht die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des Jahrgangs sowie seine textliche und musikalische Spezifik. Dabei wird auch auf die Frage eingegangen, inwieweit Merkmale eines sicilianischen Stils auszumachen sind und mit den zum Topos gewordenen Vorstellungen von arkadischer Musik harmonieren. Im Rahmen einer umfangreichen quellenphilologischen Dokumentation werden Schreiberfragen, aufführungspraktische Phänomene und Bearbeitungsprozesse diskutiert.
Ortus Musikverlag
54.00 EUR
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GN番号:GN1002879
出版番号:OM324